Cannasulting
smart growing solutions

MPU-Ratgeber und Cannabis-News

04.01.2024

Vorlage einer fachärztlichen Stellungnahme zu Cannabinoiden nach § 31 Abs. 6 SGB V

Liebe Ärzte, 
Liebe Patienten, 

nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes BSG müssen behandelnde Ärzte eine ausführliche Stellungnahme zu Cannabinoiden nach § 31 Abs. 6 SGB V  und nach BSG Urteil v. 10.11.22, B1 KR 28/21 R mit dem Antrag auf Kostenübernahme für Cannabis einreichen.

Musterbeispiel als Vorlage für Ärzte

- - - - - - - -

Briefkopf des Arztes bitte einfügen

An:

Muster-Krankenkasse MUS
Musterstraße 1

22041 Hamburg

München, den 08.01.2024

Antrag auf Kostenübernahme - Cannabis-Therapie

für MAX MUSTERMANN, geb 01.01.1995, wohnhaft in Musterstraße, 80333 München

Fachärztliche Stellungnahme zu Cannabinoiden nach § 31 Abs. 6 SGB V und BSG Urteil v. 10.11.22, B1 KR 28/21 R

Vertragsarzt: Dr. med. XXX
Anschrift: MUSTERSTRAßE, 80199 München

Versichertenname: MAX MUSTERFRAU
Versichertennummer: 10987654
Geburtsdatum: 01.01.1995

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Patient Herr/Frau MUSTERPATIENT befindet sich seit dem 15.07.2021 in meiner fortlaufenden Behandlung. Als behandelnde Fachärztin und Psychiaterin begleite ich die med. Cannabis-Therapie in regelmäßigen engmaschigen Abständen von ca. 4 Wochen bei denen ich den Patienten persönlich in meiner Praxis untersuche. Seit dem 29.03.21 bekommt der Patient Cannabis medizinisch auf Privatrezept verordnet, seit dem 02.03.23 bekommt der Patient Cannabis von mir privat verordnet. Die Erkrankungen des Patienten sind schwerwiegend, da die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigt ist. Die Behandlung mit med. Cannabis führte zur signifikanten Linderung der Symptome und Schmerzen. Das Cannabis lindert die körperlichen und psychischen Schmerzen und erhöht die Arbeitsfähigkeit des Patienten. Ebenso wirkt sich das Cannabis positiv auf die Psyche des Patienten aus. Die Therapie stabilisiert die Psyche des Patienten, mindert Flashbacks und wirkt positiv gegen Depressionen des Patienten. Das Cannabis hilft die starken chronischen Schmerzen (Schmerz-Stärke bis zu 9 v. 10) besser zu ertragen. Ebenso lindert es die Tinnitus Symptome um bis zu 70%. Das med. Cannabis wirkt postitiv bei Schlafapnoe und Schlafproblemen, die durch die starken Schmerzen und Verkrampfungen entstehen. Hier wirkt sich das Cannabis seit Behandlungsbeginn erfolgreich auf den Krankheitsverlauf und die Symptome aus. Alle medikamentenösen und nichtmedikamentösen Behandlungen wurden ausgeschöpft. Es können dem Patienten keine weiteren medikamentösen Versuche mehr zugemutet werden, da sich diese negativ auf den Gesundheitszustand auswirken werden. Medikamentöse und Nichtmedikamentöse Therapien wurden ausgeschöpft und werden auch nicht mehr zur Anwendung kommen können, da mit keinem Therapieerfolg zu rechnen ist. Die Therapien und der Therapiezwang würde sich negativ auf die psychische Gesundheit des Patienten auswirken und Suizidgedanken fördern. Deshalb kommen aus meiner Sicht zur Zeit keine anderen Behandlungsmöglichkeiten außer med. Cannabis zur Anwendung. Das langwierige Antragsverfahren wirkt sich zunehmend negativ auf die Gesundheit des Patienten aus. Ich bitte im Interesse meines Patienten die Kostenübernahme der Cannabis-Therapie zu erteilen. Der Patient ist unterversorgt und benötigt neben Cannabis-Blüten auch noch Vollspektrumextrakte. Andere Cannabis Medikamente mit vergleichbarer Wirkung die günstiger bzw. wirtschaftlicher sind, stehen nicht zur Verfügung. Eine Ablehnung der Kostenübernahme ist für mich aus ärztlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Ich bitte deshalb um eine genaue und ausführliche Begründung falls Sie meinem Patienten weiterhin die Kostenübernahme für ein dringend benötigtes Medikament verweigern.

Beantragtes Medikament:

Cannabis Blüten,  Hersteller/Händler, Sorte/Strain  27/1 THC/CBD, ca. 1 ,25 Gramm/Tag, 5x 0,25 Gramm/Tag, zum verdampfen
Cannabis Vollspektrumextrakte, Hersteller/Händler, Sorte/Strain, GG 25/1 THC/CBD, ca. 2 ml/Tag, 25mg/ml THC, 10 x 0,2ml/Tag. Orale Einnahme

Fachärztliche Begleitung und Schmerzbehandlung

Fr. Dr. MUSTERARZT, MVZ Praxis, MUSTERPRAXIS, 80323 München
Diagnosen: Chronische multiokuläre Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren im Stadium 3 MPSS, Cervikalgie, Lumbalgie, Spannungskopfschmerz etc.

10.05.21- 18.06.21 multimodale Schmerztherapie (Tagesklinik)

Begleitende fachärztliche Schmerzbehandlung seit 2021
Siehe Arztbrief Dr. MUSTERARZT v. 30.03.2022

Dokumentation des Krankheitszustandes:

Zu behandelnde Hauptdiagnose:

Chronische multilokuläre Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren im Stadium 3 MPSS. etc. (Entlassbrief KLINIK DER THERAPIE vom 07.05.2021)

Nebendiagnosen:
Postzosterneuralgie
Tinnitus
Schlafstörungen und Schlafapnoe
PTBS
Depressionen

Bestehende Funktions- und Fähigkeitseinschränkungen aufgrund eigener Untersuchung des Patienten und ggf. Hinzuziehung von Befunden anderer behandelnder Ärzte sind:

Chronische Schmerzen führen zur Arbeitsunfähigkeit, sozialem Rückzug und Isolation, stark herabgesetzte Leistungsfähigkeit, weniger Teilhabe an normalem sozialen Leben. Sozial Rückzügig etc.
Chronische multilokuläre Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren im Stadium 3 MPSS. etc. (Entlassbrief KLINIK, REHA vom 07.05.2021)
Postzosterneuralgie: Chronische Nervenschmerzen
Tinnitus Stadium 3 v. 4, Starke und belastende Ohrgeräusche
Schlafstörungen und Schlafapnoe

Aktuelle Beschwerden und Beschreibung des Schweregrades der Krankheit, Schmerzen und Symthome:

Schmerzen: Stark brennende, belastende, dauerhafte und chronische Schmerzen im Bereich LWS, HWS und Kopf. (3-7 und bei Schmerzspitzen bis zu 8-9 von 10 - Schmerz-Stärke)
Verspannungen: starke chronische Verspannungen an HWS und LWS die zu starken Verspannungsschmerzen führen. (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 6-7 von 10 Schmerz-Stärke)
Kopfschmerzen: starke chronische Kopfschmerzen, Spannungsschmerzen (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 5-7 von 10 Schmerz-Stärke)

Nebenbefunde:
Endgültiger Entlassbrief, Klinikum vom 07.05.2021
Arztbrief Dr. XXX,  XXX MVZ von 30.03.22
Entlassbericht, XXX 24.05.22
Tinnitus, Dr. XXXXX vom 16.03.21

1. Erfolgt die Verordnung im Rahmen der genehmigten Versorgung nach § 37b SGB V (spezialisierte ambulante Palliativversorgung) ?

Nein

2. Welches Produkt soll verordnet werden? Welche Inhaltsstoffe hat dieses Produkt?

Cannabis-Blüten,  Hersteller/Händler, Sorte/Strain 27/1 CA THC/CBD, ca. 1 ,25 Gramm/Tag, 5x 0,25 Gramm/Tag
Canabis Vollspektrumextrakte, Hersteller/Händler, Sorte/Strain 25/1 THC/CBD, ca. 2 ml/Tag, 10 x 0,2ml/Tag

Cannabinoide wie THC und CBD etc.

Cannabis-Blüten werden zur schnellen Anflutung, per verdampfen, bei Schmerz-Spitzen und Panikattacken eingesetzt. Andere Cannabis Medikamente erziehlen nicht den gleichen Effekt und wirken nicht schlaffördernd. Ebenso wirken die Blüten besser gegen die Tinnitus Symptome wie lautes Pfeifgeräusche. Diese Beschwerden werden durch Blüten effektiv gelindert.

Cannabis-Vollspektrumextrakte haben eine bessere Wirkung auf die chronischen
Schmerzen sowie die schmerzhaften chronischen Verkrampfungen und Anspannungen des Patienten.

Die optimalen Cannabis Medikamente, Darreichungsformen und die Dosierung müssen im Laufe der Therapie weiter ermittelt werden, sodass hierzu noch keine genauen Angaben möglich sind.

3a. Welche Erkrankung soll behandelt werden?

Chronische multilokuläre Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren im Stadium 3 MPSS. (Entlassbrief KLINIKUM vom 07.05.2021)

Schmerzen: Stark brennende, belastende, dauerhafte und chronische Schmerzen im Bereich LWS, HWS und Kopf. (3-7 und bei Schmerzspitzen bis zu 8-9 von 10 - Schmerz-Stärke)
Verspannungen: starke chronische Verspannungen an HWS und LWS die zu starken Verspannungsschmerzen führen. (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 6-7 von 10 Schmerz-Stärke)
Kopfschmerzen: starke chronische Kopfschmerzen, Spannungsschmerzen (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 5-7 von 10 Schmerz-Stärke)

3b. Welche Symptome bestehen?

Starke chronische Schmerzen im Nacken, Rücken, Kopf, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, Suizidgedanken, Schlaflosigkeit, Flashbacks, Panikattacken, Angstzustände, Krämpfe, Unruhe, Agressionen, Tinnitus, Depressionen, Ein- und Durchschlafstörungen etc.

Schmerzen: Stark brennende, belastende, dauerhafte und chronische Schmerzen im Bereich LWS, HWS und Kopf. (3-7 und bei Schmerzspitzen bis zu 8-9 von 10 - Schmerz-Stärke)
Verspannungen: starke chronische Verspannungen an HWS und LWS die zu starken Verspannungsschmerzen führen. (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 6-7 von 10 Schmerz-Stärke)
Kopfschmerzen: starke chronsische Kopfschmerzen, Spannungsschmerzen (2-4 bei Schmerzspitzen bis zu 5-7 von 10 Schmerz-Stärke)

3c. Wie lautet das Behandlungsziel?

Reduzierung der Symtome, Verbesserung der Lebensqualität, Erhalt der Arbeitsfähigkeit.

4. Welche anderen Erkrankungen bestehen gleichzeitig?

F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung
F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Anteilen
G 53.0, B02.2 Zosterneuralgie
F32.1 mittelgradige Depressive Episode, gegenwertig remittiert
H93.1 Tinnitus

5. Ist die Erkrankung schwerwiegend?

Ja die Schmerzerkrankung ist schwerwiegend, diese befindet sich nach Mainzer Chronifizierungsindex im Stadium III (maximale Chronifizierung). Auswirkungen der Erkrankung entsprechen bereits allein ohne Einbezug weiterer Erkrankungen einem GdS von 50. Die Lebensqualität ist dauerhaft negativ beeinflusst. Der Patient benötigt die Medikation um seinen Lebensalltag zu bewältigen und um arbeitsfähiger zu werden. Ein normaler Alltag ohne Cannabis Medikation ist dem Patienten nicht zumutbar. Der Patient hat starke körperliche und psychische Schmerzen die einen Grad von bis zu 9 von 10 der Schmerz-Skala. Zudem kommen noch andere schwere Erkrankungen wie Tinnitus, die Aufgrund des Schweregrades, ebenfalls schwerwiegende Erkrankungen sind. Siehe Entlassbrief KLINIK/REHAEINRICHTUNG vom 07.05.2021

6. Bestehen Kontraindikationen?

Nein. Eigentherapie mit Cannabis und vergangener Drogenkonsum wurden ausgiebig berücksichtigt und stellen keine Kontraindikation dar. Ebenfalls wurden psychiatrische Diagnosen der Vergangenheit ausführlich berücksichtigt, diese stellen auch keine Kontraindikation dar. Der Patient ist seit Therapiebeginn abstinent und hat sogar mit dem rauchen aufgehört. Der Patient ist stabil eingestellt und verhält sich stets vorbildlich. Ein Missbrauch oder Nebenkonsum ist nicht zu erkennen. Der Patient ist zuverlässig und hält sich strikt an meine ärztlichen Vorgaben. Adhärenz ist jederzeit gegeben.

7. Welche aktuelle Medikation nicht medikamentöse Behandlung erfolgt zurzeit?

Cannabis-Blüten,  420 Evolution  WES 27/1 CA THC/CBD, ca. 1 ,25 Gramm/Tag, 5x 0,25 Gramm/Tag, zum verdampfen
Physio-Therapie Eigenübungen

7a. Welche Standardbehandlungen sind bisher mit welchem Erfolg im Hinblick auf das Behandlungsziel durchgeführt worden?

Bisherige nichtmedikamentöse Therapien

1. Abgeschlossene Psycho- u. Traumatherapie, Dipl. Psych. DR. MUSTER (2021)
2. Abgeschlossene Multimodale Schmerztherapie, KLINIKUM (04-06.2021)
3. Abgeschlosssene Physiotherapie, Physio-Therapiezentrum (2021-2022)
4. Abgeschlossene Therapie mit Tensgerät (verursacht Verspannungen und Schmerzen) (2021)
5. Physiotherapie, Physiotherapie, Fr. MUSTERSPORT (seit 2021)

Medikamente und Therapieversuche:

Die meisten Medikamente haben starke körperliche und psychische Nebenwirkungen und verursachen beim Patienten Depressionen, Hautausschläge, Thrombosen, Alpträume, körperliche Beschwerden, Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Durchfall, Agressionen, Antriebslosigkeit, Suizidgedanken, Restless-Legs-Syndrom, Verwirrtheit etc.

Nebenwirkungen in Klammern

Iboprofen, Paracetamol seit ca. 2008 ca. 60 - 100 Tabletten pro Monat (Heißhunger, Fettleber, Herz-Kreislaufprobleme, hoher Blutdruck, Gewichtszunahme)
Lithium (Herzrasen, Aggressionen) 2012
Artosil (Agressionen, unwohlsein, Restless-Legs-Syndrom) 2012 Klinik KbO, Dr. XXX
Citallopram 2016 Dr. XXX (Taube Finger, Schmerzen in den Beinen, Suizidgedanken, Alpträume, Restless-Legs-Syndrom)
Mirtazipin 2017-2020 Dr. XXX (Verwirrtheit, Denkstörungen, Starke Alpträume, Empfindungsstörungen, Kopfschmerzen,  Schmerzen in den Beinen, Schlafapnoe, Panikattaken, Restless-Legs-Syndrom, Manie)
Quietiapin 2020 Dr. XXX (Suizidgedanken, Herzrasen, Aggressionen, Schmerzen in den Beinen, Alpträume, Restless-Legs-Syndrom, Manie )
Opipram 2021 Dr. XXX (Atembeschwerden, Nasennebenhölenschwellung, verstopfte Nase, Trockene Nasenschleimhaut, trockener Mund, Alpträume, Restless-Legs-Syndrom)
Amineurin 25mg, Tbl. 16.02.21-17.02.21, Dr. XXX (Schmerzen, Krippeln in rechtem Arm und rechten Bein, Einschlafprobleme, noch schlimmere Nebenwirkungen wie bei Mirtazipin, Restless-Legs-Syndrom )
Trimipramin Dr. XXX 18.01.21-19.03.21 (Manie, verstopfte Nase nachts kurz nach Einnahme, angeschwollene Atemwege ( jede Nacht Nasenspray), Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und starke Benommenheit nach dem Aufstehen, verstärkte Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Sehstörungen, verstärkte Suizidgedanken, täglich sehr starke Alpträume, episodische psychotische Schübe nach 3 Wochen der Einnahme, seitdem vereinzelte Schübe )
Duloxetin 60mg Dr. XXXX, 1xTgl. 22.03.2021 – 25.03.2021 (Benommenheit, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen Stirn pochend, Gesichts- und Kiefermuskelanspannungen, Schwindel, zittrige Hände, Harndrang, Durchfall, Potenzprobleme)
Novaminsulfon 500mg  (Metamizol)  09.02.2021 – 25.03.2021 Dr. Wallraff (Übelkeit, Sodbrennen, trotzdem noch Schmerzen in Hals, Handgelenken, Knöcheln, Schwindel, Bauchschmerzen, Durchfall, Ausschlag Nacken)
Medizinisches Cannabis, Dr. XXX 31.03.21 – 15.05.21
Pedanios 18/1, 0,25 Gr./Tag, Pedanios 20/1, 2 x 0,25 Gr./Nacht
Phytodolor Fr. Dr. XXX,  seit 18.05.21 – 20.07.21 bei Bedarf
30 Tropfen 1-1-1, (Übelkeit, Wadenschmerzen, Wadenverhärtung, erhöhte Verletzungsgefahr - Muskelzerrung Wade re. 05.06.21, Kopfschmerzen)
Losartan 100mg Dr. XXX 1x Tgl.  09.11.20-22.06.21 (trockener Husten, nachts im Liegen,  dauerhafte Harnwegsinfektion, Hautausschlag rot-lila im Nacken siehe Fotos seit ca. 24.03.2021)
Telmisartan 80mg, Dr. XXX 1x Tgl. seit 22.06.21 – 23.06.21 (Starker wässriger Durchfall)
Sertralin 50 mg 0,5-0-0,  Fr. Dr. XXX, 16.07.21 - 17-07.21 (Kopfschmerzen, Konzentrationsstörung, Anspannung Gesichtsmuskulatur u. Kiefer, Schweißausbrüche, Benommenheit, Restless-Legs-Syndrom – li. Bein/Knie, Depressionen, Suizidgedanken) Nach Rücksprache (16.07.21) mit Chefarzt Dr. XXX wurde es wieder abgesetzt.
Aciclovir 800mg 5 x tgl.,24.07.21 – 30.07.21 Aciclovir Basics & Paracetamol 500mg (starker wässriger Durchfall, Schwindelgefühl, Schweißausbrüche, starkes Schwächegefühl, Herzrasen, Übelkeit) Dr. XXX Notaufnahme LMU, 80336 München Diagnose: Post Zoster Neuralgie
Paracetamol 500 mg 5 x tgl 24.07.21 – 31.07.21 (stechende dauerhafte Schmerzen in der Brust, kribbeln li. Arm, Durchblutungsstörungen, anstieg Blutdruck)
Circadin 2mg (Melatonin) Dr. XXX, 1x Tgl. Seit 19.03.21 (Alpträume, starkes Schwitzen Brust, frühes aufwachen, Ausschlag Nacken, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, Psychose (Manie)
Tilidin 50mg/4mg Retardtabletten, Dr. XXXXX , 1-0-1 täglich, 16.03.22 (Starker Schwindel, Atemprobleme beim schlafen, Verstopfung, Übelkeit 3 Tage, Verwirrtheit)

8. Soll die bisherige Medikation parallel zur Therapie mit cannabisbasierten Medikamenten
fortgeführt werden?

Nein, nur Cannabis-Blüten und Vollspektrumextrakte, wie oben genannt.

9. Welche Nebenwirkungen der Standarttherapie sind aufgetreten oder konkret zu erwarten?

Unter der Standardtherapie klagt der/die Patient über Nebenwirkungen, die das Ausmaß einer
behandlungsbedürftigen Erkrankung erreichen. Siehe oben, Medikamentenliste und Nebenwirkungen in Klammern. Die meisten Medikamente haben starke körperliche und psychische Nebenwirkungen und verursachen Depressionen, Hautausschläge, Thrombosen, schlimme Alpträume, körperliche Beschwerden wie Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Durchfall, Agressionen, Antriebslosigkeit, Suizidgedanken, restless leggs Syndrom etc. Daher können keine weiteren Standardbehandlungen und vergleichbare Wirkstoffgruppen mehr angewendendet werden. Der Patient ist austherapiert, da alle bisherigen Therapien wirkungslos blieben. Dem Patient sind keine weiteren Therapieversuche zumutbar und aus ärztlicher Sicht sind diese auch nicht vertretbar. Es können dem Patienten keine weiteren medikamtösen Therapie-Versuche mehr zugemutet werden, da sich diese negativ auf den Gesundheitszustand auswirken werden.
Ebenso muss ich aufgrund der Medikamentenunverträglichkeit des Patienten, bei gleichen und anderen Wirkstoffgruppen ebenfalls von starken Nebenwirkungen ausgehen, welche dem Patienten nicht zumutbar sind, da diese das Ausmaß einer Behandlungsbedürftigen Erkrankung erreichen werden.
Der Patient ist zunehmend Therapiemüde und leidet unter der vielzahl nutzloser Therapie-Versuche und deren Nebenwirkungen, die das Ausmaß einer behandlungsbedürftigen Erkrankung erreichen.
Das Vertrauen in Ärzte wurde durch div. Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen traumatisch zerstört, deswegen sind dem Patienten keine Therapie-Versuche mehr zumutbar.
Ich sehe keine Erfolgsaussichten bei allen anderen zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten.

10. Welche Nebenwirkungen der Cannabistherapie sind aufgetreten oder konkret zu erwarten?

Bei einem Behandlungsversuch mit Cannabis klagt der Versicherte nicht über Nebenwirkungen,
die das Ausmaß einer behandlungsbedürftigen Erkrankung erreichen. Es wurde bereits mehrfach Cannabis verschrieben, welches sich positiv auf den Krankheitsverlauf ausgewirkt hat. Im Entlassbrief des KLINIKUM XXXX vom 07.05.2021 kann die erfolgreiche Wirkung von Cannabis bestätigt werden. Aufgrund der fehlenden Kostenübernahme musste die erfolgreich verlaufende Therapie beendet werden und es musste auf die günstigen Cannabis-Blüten umgestellt werden. Eine erneute stationäre multimodale Schmerztherapie wird auch hier zu keinen anderen Ergebnis führen. Der Patient benötigt dringend Cannabis als Medizin in Form von Extrakten und Blüten, um seine Symtome, wieder erfolgreich, behandeln zu können.

11. Welche weiteren allgemein anerkannten, dem medizinischen Standard entsprechenden
alternativen Behandlungsoptionen für das Behandlungsziel stehen grundsätzlich zur Verfügung und warum können diese nicht zum Einsatz kommen?

Es gibt eine Standardtherapie zur Schmerzbehandlung, die trotz ordnungsgemäßer Anwendung im Hinblick auf das beim Patienten angestrebte Behandlungsziel ohne Erfolg geblieben ist. Der Versicherte verträgt diese nachgewiesenermaßen nicht. Weitere Behandlungsoptionen stehen für den Patienten nicht mehr zur Verfügung und können aus ärtzlicher Sicht nicht angewendet werden. Es sind dem Patienten keine anderen Therapiemöglichkeiten mehr zumutbar. Der Patient ist austherapiert, da alle bisherigen Therapien wirkungslos blieben. Aufgrund der Vorgeschichte und der zu erwartenden Nebenwirkungen kommen Opiate, Opiatrotationen, Benzodiazepine (anxiolytische, sedative, muskelrelaxierende), Co-Analgetika, Antidepressiva, Schmerzmittel und und vergleichbare Wirkstoffgruppen, wegen der zu erwartenden Nebenwirkungen und Suchtentwicklung für den Patienten nicht Frage.

12. Prognose zur Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome

Durch die Linderung der Symtome kann der Patient wieder aktiv am Leben Teilhaben. Die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität haben sich durch die Therapie mit med. Cannabis als wirksam erwiesen und ist daher fortzuführen. Der Patient wird dauerhaft auf eine stabile Medikation angewiesen sein. Schmerzen und Symptome werden merklich gelindert.

13. Wirtschaftlichkeit der Versorgung

Der Patient ist unterversorgt und benötigt neben Cannabis-Blüten zusätzlich noch Vollspektrumextrakte, die sich Herr/Frau XXX jedoch nicht leisten kann. Andere Cannabis Medikamente mit vergleichbarer Wirkung die günstiger bzw. wirtschaftlicher sind, stehen nicht zur Verfügung. Die beantragten Medikamente sind auch die wirtschaftlichsten in Hinblick auf Wirkung und Verträglichkeit. Keine weiteren Medikamente und Therapieversuche sind dem Patienten noch zumutbar.

14. Die Literatur, die ich meiner Entscheidung zugrunde gelegt habe, aus der hervorgeht, dass eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome besteht:

Grotenhermen F, Häußermann K. Cannabis : Verordnungshilfe für Ärzte. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2019 (3. erweiterte Aufl.)

Grotenhermen F, Müller-Vahl K. Das therapeutische Potenzial von Cannabis und Cannabinoiden.
Dtsch Ärzteb. 2012;109 (29-30):495-501.

Müller-Vahl K, Grotenhermen F. (Hrsg.) Cannabis und Canabinoide in der Medizin.
Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2019.

Müller-Vahl K, Grotenhermen F. Stellenwert der Cannabinoide in der Medizin. Intern Praxis, 2017;57(3):505-513

Grotenhermen F, Cannabis und Cannabinoide, Verlag Hans Huber, Bern 2001

Grotenhermen F, Hanf und Hanfprodukte in der Medizin, Internist. Prax. 39 (1999) 385-396

Abrahams, D I/ Couey, P / Shade S B / Kelly M E / Benowitz N L
Clinical pharmacology an therapeutics
2011 Volume 90, Issue 6, Page(s) 844-851

Grenald, Shaness A / Young, Madison A / Wang, Yue / Ossipov, Michael H / Ibrahim, Mohab M / Largent-Milnes, Tally M / Vabderah, Todd W
Neropharmacology 2017 Volume 116, Page(s) 59-70

Bonn-Miller M.O., Brunstetter M, Simonian A, Loflin M.J., Vandrey R, Barbson K.A., & Wortzel H (2020)
The Long-Term, Prospective, Therapeutic Impact of Cannabis on Posttraumatic Stress Disorder. Cannabis and Cannabinoid Reserch.
https://doi.org/10.1089/can.2020.0056

Bonn-Miller M.O., Sisley S., Riggs P., Yazar-Klosinski B., Wang J.B.,Loflin M.J.E., Shecht B., Hennigan C., Matthews R., Emerson A.; & Doblin R. (2021). The short-term impact of 3 smoked cannabis preparations versus placebo on PTSD symtoms: A randomized cross-over clinical trial. PLOS ONE, 16(3), e0246990.
https://doi.org/10.1371/journal.pone.0246990

Ich bitte um Eingangsbestätigung und Zustellung der Kostenübernahme bis zum (Wochen nach Antragstellung - 08.02.2024), da ab diesem Datum eine Genehmigungsfiktion besteht und ich davon ausgehen muss das Sie dem Antrag zustimmen. Sollten Sie diesen Antrag Ablehnen bitte ich ebenfalls bis zum 08.02.2024 um Beweise (MD-Gutachten) die eine begründete Ablehnung nach § 31 Abs. 6 SGB V beweisen. Sollten Sie keine entsprechenden Beweise und ausführlichen Begründungen vorlegen, die eine Ablehnung rechtfertigen, sehe ich die Kostenübernahme wie beantragt, als bestätigt an. Da dem Patienten eine Therapieunterbrechung droht, bitte ich um umgehende Bearbeitung des Antrages.

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. XXX

______________________________
Datum Stempel und Unterschrift
der Vertragsärztin/des Vertragsarztes

- - - - - - - - - 

*Dieses Muster stellt keine Rechtsberatung dar. Es soll lediglich als Beispiel für einen möglichen Antrag dienen. Bei rechtlichen Fragen wenden Sie sich bitte an einen Fachanwalt oder wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt. Alle Angaben OHNE GEWÄHR!

Autor_RS - 20:15:12 @ Cannabis NEWS, Medikation mit Cannabis, Kostenübernahme (KÜ) | Kommentar hinzufügen


 
 
 
E-Mail
Infos